Kommen Sie mit in die Vergangenheit!
Tauchen Sie ein in die Zeit um 1880, die in diesem Haus lebendig scheint!
Besuchen Sie unser 2007 nach 5-jähriger Restaurierung fertiggestelltes Museumshaus. Es handelt sich hier um ein typisches Bürgerhaus, gebaut 1752, mit zwei Wohneinheiten rechts und links der Diele. Im vorderen Teil befinden sich die Stuben, darüber die Schlafkammern, anschließend folgt die offene Rauchküche, Abstellräume und Kuhstall. Auf dem Hof sind Klohaus und Schweinestall.
Der jetzige Einrichtungszustand stellt die Zeit um 1880 dar. Damals lebte und arbeitete hier die Schusterfamilie Kallmeyer. Sie betrieb neben dem Handwerk auch eine kleine Landwirtschaft mit 6,4 Morgen Acker- und Gartenland. Wohnen, Gewerbetreiben, Viehhaltung und Vorratswirtschaft spielten sich noch unter einem Dach ab.
Große Diele und Hof
Die große Diele vermittelt den Eindruck, als ob die ehemaligen Bewohner das Haus gerade verlassen haben, um eben mal vor den Toren der kleinen Stadt Münder ihren Acker zu bearbeiten.
Damals lebte hier die Schusterfamilie Kallmeyer. Sie betrieb neben dem Handwerk auch eine kleine Landwirtschaft mit 6,4 Morgen Acker- und Gartenland.
Wohnen, Gewerbetreiben, Viehhaltung und Vorratswirtschaft spielten sich noch unter einem Dach ab.
Vielleicht taucht in der hinteren Tür gleich die Großmutter Kallmeyer auf, weil sie auf dem Hof gerade dem Schwein ein paar Kartoffelschalen in den Trog geworfen hat.
Gute Stube
Die "Gute Stube" war besonders an Sonntagen und an Festtagen der familiäre Mittelpunkt, bei Besuch konnte man hier repräsentieren.
Zur Familie gehörten damals die 87jährige Mutter Dorothea, der unverheiratete 54jährige Sohn und Schuster Ernst, die ledige 51jährige Tochter Sophie und eine Enkelin namens Wilhelmine.
Werkstatt
Die Schumacherwerkstatt diente dem Gelderwerb, während Landwirtschaft und Viehhaltung die eigene Ernährung sicherte. Die Schusterstube war aber auch Ort, an dem Hausbewohner, Nachbarn und Kunden Tagesneuigkeiten austauschten.
Bemerkenswert ist die Tapete von 1855.
Küchen und Keller
Über Jahrhunderte gab es in allen Häusern zum Kochen nur die offene Feuerstelle. Qualm und Rauch zogen durch das ganze Haus. Auch in diesem Hauses war das so. Trotz des Feuers war es in der Rauchküche fast stockdunkel und die schädlichen Gase ruinierten besonders die Gesundheit der Frauen.
Allerdings konnte man hoch über der Kochstelle Würste, Speck und Schinken räuchern.
Darunter stellte man kleine "Fettnäpfchen", in die man möglichst nicht hinein trat.
Die neue Wohnküche brachte durch den gusseisernen Herd und den steinernen Ausguss einen enormen Zuwachs an Komfort. Das Frischwasser musste aber immer noch vom Marktbrunnen geholt werden.
Erst als man die Rauchküche nicht mehr nutzte, wurde ein Keller eingebaut.
Die Kartoffeln, die sich langsam als Grundnahrungsmittel durchsetzten, erforderten einen kühlen und dunklen Lagerraum.
Kammern im Obergeschoss
In der vorderen Kammer schlief die 87jährigen Mutter.
Die Idylle ist trügerisch. Es war oft kalt und ungemütlich, da alle Kammern nicht beheizbar waren. Die Bettwäsche fühlte sich klamm an und Ungeziefer war nicht selten.m nachts bei Dunkelheit den langen Weg zum Klohäuschen auf dem Hof zu vermeiden, durfte der Nachttopf unter dem Bett nicht fehlen.
Die hintere Kammer war das Reich der 51jährigen Tochter. Da sie unverheiratet war, wurde ihr Raum schlicht "Mädchenkammer" genannt.
Die zweite Hinterkammer diente als Lager- und Abstellraum. Man brachte hier Material für die Schuhmacherei unter und stellte Dinge ab, die nur selten benötigt wurden.
Im Dezember 2010 wurde das Bürgerhaus mit dem Preis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet
Staudenbörse
Jedes Frühjahr findet im Bürgerhaus die Staudenbörse statt. Es werden Pflanzen aus heimischen Gärten gegen Spende abgegeben.